BERLIN. Gegessen wird gerne, und die Stimmung bei den Verbrauchern ist weiterhin gut. Allein zwischen Januar und August 2018 gaben sie mehr als 52,5 Mrd. Euro für gastronomische Leistungen aus – 2,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das berichtete Jochen Pinsker, Senior Vice President Foodservice der npdgroup Deutschland GmbH, beim Forum Systemgastronomie am Montag in Berlin.
Die Zahlen, die Pinsker dort präsentierte, basieren auf dem Crest-Verbraucherpanel. Von der anhaltenden Konsumfreude habe dabei vor allem die Schnellgastronomie profitieren können. Als wesentliche Wachstumstreiber nannte der Experte neben Bäckereien und Supermärkten die Lieferdienste, Eisdielen sowie Fast Casual-Betriebe. Eine wachsende Bedeutung bescheinigte Pinsker zudem der Verkehrsgastronomie. 9 Prozent aller Besuche im Außer-Haus-Markt fänden heute in Gastro-Betrieben an Bahnhöfen, Flughäfen und Tankstellen statt.
Foodcourt mit neuen Gastro-Konzepten geplant
Nicht überraschend, dass bei so positiven Aussichten auch die Bahn in die Systemgastronomie einsteigen will. Marcus Paul, Geschäftsführer des Deutsche Bahn-Rubenbauer-Joint-Ventures Station Food GmbH, berichtete über das für das Unternehmen neue Geschäftsfeld Gastronomie und die damit verbundenen Erwartungen und Herausforderungen. Ein neuer Foodcourt der Bahn ist schon geplant: Er soll Anfang Oktober im Berliner Hauptbahnhof eröffnen, mit zum Teil für Deutschland ganz neuen Gastro-Konzepten.
Neben dem zentralen Schwerpunktthema Verkehrsgastronomie ging es beim diesjährigen Forum Systemgastronomie wieder um weitere aktuelle Trends in der Außer-Haus-Verpflegung sowie die dauerhafte Herausforderung für die Branche, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Zu dem Branchentreff waren insgesamt 350 Unternehmer, Führungskräfte und Entscheider aus Gastronomie, Catering und gastgewerblicher Zulieferindustrie in das Berliner Tipi am Kanzleramt gekommen. Veranstalter war der DEHOGA-Initiativkreis Gastgewerbe. DEHOGA-Bundespräsident Guido Zöllick wies in seiner Eröffnungsrede erneut auf die aktuellen Forderungen der Branche an die Politik hin: Ein flexibleres Arbeitszeitgesetz, die Heraufsetzung der Verdienstgrenze bei den Minijobs, gleiche Mehrwertsteuern für Essen unabhängig von Zubereitungsart und -ort, konsequenten Bürokratieabbau sowie flankierende Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.